Rabe_rechts

Epistula Corvi LVI


Liebe Leserinnen und Leser,


EC56_Wagen

landauf, landab, in den Zeitschriftenläden aller deutschsprachiger Länder und in Amazons elektronischer Kindle-Welt: Die Vagabunden sind unterwegs! Lange haben wir uns auf den bunten Gauklerwagen gefreut, auf majestätische Drachen und geheimnisumwitterte Ruinen, Prinzessinnen und Fechter, Rätsel und Artefakte. Jetzt sind sie angekommen!

Ich hoffe, viele von Euch haben Lust auf eine neue Fantasywelt voller Abenteuer. Die Taschenhefte dürften vielerorts ausliegen, und wo sie vergriffen sind, wird der Händler sie gern bestellen. Das eBook zum ersten Band Das Mündel der Drachen ist für den attraktiven Einführungspreis von 0,99 Cents zu haben (Affiliate-Link).

Also – kommt Ihr mit auf die Reise?

Ich freue mich auf Euch!

DV01_Cover


Was war


Bei PERRY RHODAN ist mein Doppelband 3289/ 3290, Zeit der Diplomaten und Gravitationsdrift, erschienen. Die Geschichte führt in ein Planetensystem, das schon in den Anfangstagen der Serie (vor über sechzig Jahren!) eine Rolle spielte: die Wega mit ihrem Hauptplaneten Ferrol. Dort taucht eine riesige Flotte auf, die in der galaktischen Politik mitmischen will. Klar, dass das eine diplomatische Herausforderung ist. Und diese wächst noch, als eine … hm … gewissermaßen jenseitige Macht ins Geschehen eingreift.

PR_3289_Cover  PR_3290_Cover   

Ich hatte viel Freude beim Schreiben, zumal ich mit Axelle Tschubai und Hroch-Tar Kroko zwei alte Bekannte reaktivieren und in die Arena schicken konnte.


Was die Zukunft für die Serie bringt, war ein Fokusthema auf den PERRY RHODAN-Tagen in Braunschweig. Am Rande habe ich die Chance genutzt, den eingefleischten SF-Fans die Fantasy schmackhaft zu machen (aus Gründen …), aber Highlight war für die meisten der Trailer zum PHOENIX-Zyklus, zusammengeklöppelt vom zuständigen Expokraten Ben Calvin Hary:


   Sterrenbrug

Sterrenbrug ist erschienen, die niederländische Ausgabe von Sternenbrücke und damit meine erste Romanübersetzung. Erhältlich ist sie bei Uitgeverej Macc.

Premiere (›Book Launch‹) hatte

Sterrenbrug auf dem EuroCon in Rotterdam. Dort konnte ich an mehreren Programmpunkten, etwa zu unsterblichen Helden und beliebten Genre-Motiven, mitwirken, was mir großen Spaß gemacht hat – ebenso, wie die internationalen Fans zu treffen. Beeindruckend finde ich beispielsweise Francesco Versos unermüdliche Initiative, mit seinem Verlag Future Fiction die nicht-englischsprachige Science-Fiction international zu vernetzen und sichtbar zu machen.

Um Sichtbarkeit geht es auch bei den Awards der European Science Fiction Society, die ich zum dritten Mal für Deutschland betreute. Wir haben eine Preisträgerin und einen Preisträger: Marie Erikson bekam einen Chrysalis-Award, und Klaus Bollhöfeners ›phantastisch!‹ wurde als Best Magazine ausgezeichnet. Gratulation auch noch einmal an dieser Stelle!


Auf deutschen Conventions stelle ich derzeit gern Die Vagabunden vor. Dazu gab es Lesungen auf der KrähenFee in Krefeld (Burg Linn) und auf dem NiederrheinCon in Wesel. Auf Letzterem hatte ich auch wieder einen Verkaufstisch – direkt neben Bernhard Hennen, was Phileasson-Revival-Feeling aufkommen ließ. Ich freue mich, dass über die Arbeit an dieser Serie eine Freundschaft entstanden ist, die über das Ende der Zusammenarbeit hinaus Bestand hat.


RFF_20240921.jpg, 705kB   

Gemeinsam waren wir auch in Rosenheim, wo der Lokschuppen ein Fantasy-Festival veranstaltete. Über zwanzig Autorinnen und Autoren hat es ins Alpenvorland gelockt, dazu Lektorinnen und Lektoren, Verlagsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, weitere Buchmenschen und natürlich interessiertes Publikum.

Ich durfte drei Lesungen moderieren: von Julia Kulewatz, Tom Daut und Ju Honisch.

Zudem habe ich mit Andreas Brandhorst, Sameena Jehanzeb und Timo Leibig an einer Podiumsdiskussion zum Thema ›Science-Fiction und Wissenschaft‹ teilgenommen. Anschließend klopften Andreas Brandhorst und ich uns wechselseitig ob unserer Selbsteinschätzung, kluge und tiefsinnige Überlegungen geäußert zu haben, auf die Schultern. Kaum von der Bühne, begrüßte uns Kollegin Jenny-Mai Nuyen mit der Bewertung: »Leute, ihr wart echt witzig!«

Unter Moderation von Bernhard Hennen durfte ich am Sonntag in der Stadtbibliothek Die Vagabunden vorstellen. In der Regel bin ich ein Freund gründlicher Vorbereitung mit einem roten Faden für ein solches Gespräch. Auftritte mit Bernhard Hennen sind eine Ausnahme von dieser Regel: Nach vielen Phileasson-Lesungen funktionieren wir etwa so wie das sprichwörtliche alte Ehepaar. Ich konnte ein Exemplar des ersten Taschenhefts und den Schuber zeigen, und ich denke, nicht nur wir, sondern auch das Publikum mochte den Programmpunkt.

Was man bei solchen Veranstaltungen gar nicht hoch genug bewerten kann, ist aber das, was vor, zwischen und nach dem Programm geschieht. Wie Jens Balzer schon 1988 mir gegenüber formulierte: »Die geilsten Sachen passieren um 2 Uhr nachts.«

Ich meine Kneipen und Spaziergängen, Vier-Augen-Gespräche und lockeren Talk am Frühstückstisch und das Versumpfen an der Hotelbar. Wenn das Adrenalin des Tages weicht, wenn nur noch wenige Ohren zuhören, werden Dinge gesagt, die sonst nie zur Sprache kommen. Manche privat, manche beruflich, manche im Zwischenbereich.

Zwei Leute, mit denen ich über Jahre ein eher gespanntes Verhältnis pflegte, haben mir die Hand gereicht. Das erfordert Mut und Größe. Mut und Größe, die nicht ich, sondern sie aufgebracht haben.

Jedenfalls hat Jennifer Morscheiser vom Lokschuppen Rosenheim ein in jeder Wortbedeutung fantastisches Event organisiert!


ElsterCon_2024_Tchaikovsky_Corvus.jpg, 114kB

Gerade zurück bin ich vom ElsterCon in Leipzig, der wohl hochkarätigsten Veranstaltung zur literarischen Science-Fiction im deutschsprachigen Raum. Dort teilte ich mir einen Leseslot mit dem SF-Autor und Selfpublishing-Vorreiter Brandon Q. Morris, übersetzte für die internationalen Ehrengäste Edward Ashton (USA) und Adrian Tchaikovsky (Vereinigtes Königreich), lernte die Kölner Autorin Anette Schaumlöffel kennen und unterhielt mich eine Weile mit Deutschlands führendem Literaturkritiker Denis Scheck, um dabei herauszufinden, dass er, ebenso wie ich, schon lange Zeit in Köln wohnt. Auf der Bühne führte er aus, dass die Science-Fiction das geschafft hat, wofür wir immer geworben, manchmal auch gekämpft haben: im literarischen Mainstream anzukommen. Elemente wie Zeitreisen, empathische Maschinen, bedrohliche künstliche Intelligenzen und dergleichen können Leserinnen und Lesern mittlerweile in jeder Art von Roman begegnen, ohne dass sie als Fremdkörper wahrgenommen würden. Auch die Alternativweltgeschichte wird störungsfrei neben dem historischen Roman akzeptiert. Sehr viele Menschen lesen von Kernmotiven der Science-Fiction – auch wenn sie nicht wissen, dass es Science-Fiction ist. Einziger Wermutstropfen für uns ist, dass wir es ein bisschen schwerer haben, die für uns besonders interessante Literatur zu finden, weil sie eben nicht mehr in einer sauber abgetrennten Sektion in der Buchhandlung steht. Nun, vielleicht ist es nun an uns SF-Fans, das zu tun, was wir vom allgemeinen Lesepublikum erbeten haben: uns zu öffnen für neue Erfahrungen.

Am meisten beeindruckt hat mich Adrian Tchaikovsky. Ich kann mich an keine seiner Ausführungen erinnern, bei der ich nicht zumindest innerlich genickt hätte. Und zwar nicht (immer), weil er aussprach, was ich bereits dachte – sondern oft, weil er aussprach, was mir dann sofort eingängig erschien und worauf ich selbst hätte kommen können. Beispielsweise, dass wir mit Künstlicher Intelligenz dann kaum Probleme hätten, wenn sie sich nach denselben Gesetzen richten müsste, mit denen wir auch menschliches Handeln regulieren. Oder dass wir bei optimistischer Perspektive zwar sehr gute Lösungsvorschläge von Künstlichen Intelligenzen zu erwarten hätten (bspw. zum Umgang mit Klimawandelfolgen), aber ein ebenso großes Problem in der mangelnden Bereitschaft läge, die resultierenden Empfehlungen umzusetzen.

Ein unerwarteter Höhepunkt war, dass ein Fernsehteam des MDR mich interviewte und bat, eine Passage aus meinem Roman STERNENBRÜCKE vorzutragen. Der Bericht wurde am 28. September im Format »Sachsenspiegel« gesendet und kann über die ARD-Mediathek abgerufen werden, ich bin ab 6:30 zu sehen. Leider wird er dort aber nur eine Woche vorgehalten, bis zum 5. Oktober.


Ich toure aktuell nicht nur physisch, sondern auch im virtuellen Raum mit Die Vagabunden. Insbesondere findet man dazu Interviews online bei Olli Liest und beim Heftehaufen und bei Lucian Caligo (auch zum Thema, wann man seine Bücher vom Markt nehmen sollte):

          

Ein schriftliches Vagabunden-Interview gibt es im Black Stone Magazine.

Bei Literatur Outdors gibt es ein kurzes Interview zu großen Fragen.


Gar nicht um mein Werk, sondern um das viel weitere Thema Dystopien ging es bei der zweiten Folge des Phantastischen Quartetts. Organisator und Moderator Josef Moser hatte Oliver Plaschka, Kai Hirdt und mich eingeladen, um dieses Feld zu beleuchten, und ich glaube, es sind unterhaltsame zwei Stunden dabei herausgekommen:


Nur für verschrobene Gemüter unterhaltsam ist das Cybermobbing. Auch mich hat es in der Form getroffen, dass mehrfach Lieferdienste an meine Adresse bestellt wurden, und schließlich stand sogar ein Sondereinsatzkommando der Polizei in meiner Wohnung, weil jemand den Notruf missbrauchte. Diese Umtriebe sind in dieser Dokumentation gut erklärt.

Die gute Nachricht dabei: Es gab einige Wochen später eine Razzia, wobei wohl einige Intensivtäter gefasst wurden.

Ich hoffe, damit kehrt in dieser Hinsicht wieder Ruhe ein.



Was ist


   Zeitschatten

Ich habe die Kurzgeschichte Zeitschatten im eBook veröffentlicht (Affiliate Link). Sie entstand im Zusammenhang mit dem Schattenherren-Crowdfunding 2022 und wurde zunächst exklusiv an Unterstützer dieses Crowdfundings verschickt. Inhaltlich geht es darum, was passiert, wenn jemand, der treu einen beinahe vergessenen Pakt erfüllt hat, seinen Teil des Handels von den Erben einfordert …


Dominantes Thema für mich ist natürlich der Start von Die Vagabunden. Der erste Band, Das Mündel der Drachen, liegt aktuell im Zeitschriftenhandel aus, die weiteren folgen im Vier-Wochen-Takt.

Wo diese Serie (oder jede andere Zeitschrift) vorrätig ist, kann man auf https://www.mykiosk.com/ herausfinden.

Ansonsten bestellt sie auch jeder Zeitschriftenhändler gern – ähnlich wie beim Buchhandel kann man das Taschenheft meist am nächsten Werktag abholen.

Eine weitere Möglichkeit ist das Abo bei Bastei.

Und wer lieber eBooks liest, wird bei Amazon fündig. Das Mündel der Drachen kann man dort zum Einführungspreis von 0,99 Euro bekommen.


Wir alle – der Verlag, die Kollegen, die Fans, ganz besonders natürlich ich – sind gespannt, ob das funktionieren kann: Fantasy im Zeitschriftenhandel. Über ein Jahrzehnt lang wurde es nicht probiert, obwohl Fantasyfans eigentlich lange Fortsetzungsgeschichten lieben. Deswegen blicke ich optimistisch auf den Weg voraus.



Was wird


PR 3298

Der nächste PERRY RHODAN-Beitrag, Täuscher und Helfer, ist fertig. Damit beginnt eine Pause in meiner Schreibtätigkeit für die größte Weltraumserie der Welt. Wir hatten ja das Autorenteam aufgeteilt, sodass einige (unter anderem ich) den Fragmente-Zyklus zu Ende führten, während andere schon am neuen PHOENIX-Zyklus geschrieben haben. Das bedeutet für mich zweierlei:

Auch wenn ich direkt das nächste Exposé, das aktuell geschrieben wird, zugeteilt bekäme, läge der Erscheinungstermin im Jahr 2025 (weil die vorher erscheinenden Heftromane bereits vergeben sind).

Und: Da ich im Fragmente-Zyklus mehr geschrieben habe als gedacht und geplant, sind andere Dinge, die mich schriftstellerisch ebenfalls reizen, zunächst liegen geblieben. Die fordern nun Beachtung, sodass ich eine Weile andere Betätigungsfelder als PERRY RHODAN haben werde.

Es wird also eine ganze Weile dauern, bis ich wieder mit Perry zu den Sternen reisen werde – und ich bin schon jetzt gespannt, welche Abenteuer er bis dahin erlebt haben wird.


Einige Conventions bringt uns das Jahr 2024 noch:

Vom 4. – 6. Oktober findet die MagicCon in Bonn statt. Schwerpunkt sind die Stars aus einschlägigen Serien und Kinofilmen, etwa Elijah Wood, Richard Armitage und Miranda Otto (Der Hobbit, Der Herr der Ringe) oder Sujaya Dasgupta und Kit Young (Shadow and Bone). Sie kann man in Panels erleben und Fotos mit ihnen machen.

Ich werde wieder meinen Stand auf der Empore haben, einen Schreibworkshop geben und neben Die Vagabunden auch die Hardcover-Neuausgabe von Die Schwertfeuer-Saga vorstellen.


Auf dem BuCon möchte ich vor allem netzwerken, sodass ich dieses Jahr keinen Stand machen werde; Ihr findet mich aber sicher oft am Stand des Atlantis-Verlags. Außerdem stelle ich, Ihr ahnt es, Die Vagabunden in einer Lesung vor.


Am 9. November werde ich erstmals einen Nachmittag mit meinem Stand auf der Lennie Con in Hagen verbringen.


Beim DreieichCon gibt es ebenfalls eine solche Lesung, und dort werde ich auch den gewohnten Stand in der Bibliothek machen.

Vagabunden-Logo.png, 77kB   


Der klare Fokus der kommenden Monate ist aber das Schreiben von Die Vagabunden. Derzeit arbeite ich am siebten Band, und bis Jahresende möchte ich alle Manuskripte fertig haben.

Wobei das Ende des zwölften Bands in den Händen der Leserschaft liegt:

Sollte das Publikumsinteresse verhalten ausfallen, werden die Helden triumphieren und ihre Queste kommt zu einem glücklichen Abschluss.

Wenn die Serie dagegen guten Anklang findet, werden die Helden am Schluss scheitern – damit es für eine weitere Staffel ausreichend zu tun gibt …


Ansonsten möchte ich mein Hobby-Projekt, die Besprechung der KLP-Gewinnerromane, vervollständigen. Vier Titel fehlen mir dazu noch, und es mag sein, dass ich die bis Jahresende schaffen kann. Mal schauen …


Also: Die Zukunft scheint voller wunderbarer Erlebnisse zu sein. Vagabundieren wir ihnen entgegen!


Robert CorvusBernard Craw



Die Epistula Corvi abonnieren



Impressum | Datenschutzerklärung