Rabe_rechts

Epistula Corvi LI


Liebe Leserinnen und Leser,


in dieser Woche erscheint König der Meere, der Abschlussband von Die Phileasson-Saga. Erstveröffentlichungstag ist Mittwoch, der 13. September – einige Buchläden werden den Roman sicher schon vorher auslegen.

   KdM_Belege

Bernhard und ich haben lange, aber auch gern an diesem Buch gearbeitet. Wie zu jedem Band der Reihe finden sich auf unserer Homepage Einblicke in den Schaffensprozess.

Die offensichtliche Besonderheit der Geschichte ist, dass sie die Serie abschließt. Selbstverständlich klärt sie die wesentlichen dramaturgischen Fragen, die in den vorausgehenden Abenteuern aufgeworfen wurden. Und auch der Impuls, der am Beginn des Wagnisses stand – zu entscheiden, ob der Foggwulf oder der Blender als König der Meere auf den Schild gehoben wird –, findet sein Ziel.

Wie jeder Roman der Phileasson-Saga bietet dieser Band jedoch auch eine starke Binnenerzählung. In der zugrundliegenden Rollenspielkampagne trägt dieses Abenteuer den Titel Alte Freunde, alte Feinde, und das hat einen guten Grund. Auch diesmal brechen unsere Helden in unbekannte Gefilde auf – aber nicht im räumlichen Sinn. Da führt die Geschichte sie zurück in den wilden Nordosten Aventuriens, wo sie bereits in Die Wölfin ihre Spuren hinterließen. Und an diese Spuren erinnert man sich, im Guten wie im Bösen.

Das Unbekannte, das zu jedem Abenteuer gehört, liegt diesmal im Spirituellen. Schleier fallen, Nebel hebt sich. Was vorher undeutlich zu erkennen war oder bruchstückhaft erfahren wurde, fügt nun ein vollständiges Bild. Alles strebt an seinen Platz – doch die Mosaiksteine können unterschiedliche Motive formen. Eines, das dem Foggwulf gefällt. Eines, das eher nach des Blenders Gusto ist. Oder eines, das eine mächtige Widersacherin zu sehen wünscht.

Die Götter haben das Schicksal des Elfenvolks und insbesondere seines Hochkönigs in die Hände der Recken gelegt. Durch ihr Wirken wird es sich entscheiden.

Ich bin sicher, diese Geschichte wird auch für sich genommen ihre Fans finden. Mich würde es wundern, wenn ich auf meine Frage, welcher Band der Saga am besten gefiel, künftig nicht ab und zu König der Meere hören würde …



Was war


Insbesondere der August war für mich ein arbeitsreicher Monat.

SciFiClash_GKC

Ich durfte beim SciFi-Clash in der Stadtbibliothek Köln PERRY RHODAN vertreten. Das war ein vergnüglicher Abend, was auch meinen Mit-Kombattanten Claudia Kern (Star Trek) und Constantin Gillies (Star Wars) zu verdanken ist – natürlich neben dem Organisationsteam der Stadtbibliothek. Im ersten Teil habe ich meinen inzwischen eingespielten Vortrag zu PERRY RHODAN gehalten. Dabei erwähne ich die lange Serienhistorie nur am Rande und lege den Fokus auf das, was einen erwartet, wenn man einen aktuellen Heftroman aufschlägt: Raumschiffe, so groß wie Städte, Galaxien voller Leben, kosmische Rätsel …

Anschließend ging es dann darum, welches Science-Fiction-Universum die coolsten Features hat. Das Publikum durfte per Applaus entscheiden, wer in welcher Kategorie vorn liegt. Obwohl ich (knapp!) auf dem dritten Platz gelandet bin, war es ein großer Spaß – auch für die 120 Leute im Publikum, denke ich.


RatCon_2023_Ergebnis

Weiter ging es zum RatCon in Limburg. Dort habe ich ebenfalls meinen RHODAN-Vortrag gehalten, und Bernhard und ich hatten eine Phileasson-Lesung – die letzte, bevor die Serie vollständig vorlag. Aber diese Convention hatte für mich, bei allen spannenden Neu-Begegnungen, primär etwas Nostalgisches. Das versteht man, wenn man weiß, dass der Veranstalter der Verlag Ulisses ist, der Das schwarze Auge herausbringt und bis vor einiger Zeit die Linien Shadowrun und BattleTech betreut hat. Das sind Franchises, die nicht nur meine Gymnasialzeit geprägt haben, sondern in denen ich auch meinen Weg in die Schriftstellerei begonnen habe. Entsprechend treffe ich auf solchen Veranstaltungen alte Weggefährten. Es freut mich, dass ich mit manchen davon, etwa Katharina Niko und Steffen Brand, noch immer zusammenarbeiten kann – man werfe einen Blick ins Impressum von König der Meere

Der Umgang ist durchaus herzlich zu nennen. So gab es von Anni und David, unseren Fact-Checkern für Die Phileasson-Saga, sogar Muffins für uns Leckermäulchen!

Nicht verschwiegen werden soll, dass der Foggwulf den Blender bei der Murmelabstimmung des fachkundigen Publikums mit 47:30 versenkt hat.


Werdringen_An_Spiorad

Ende August gab es im Wasserschloss Werdringen einen Fantasytag. Gelesen haben Lucy van Org, P.M. Hermann und ich. Besondere Erwähnung verdient die Moderation durch Kulturjournalistin Alexa Christ, die alle vorgestellten Bücher – in meinem Fall Drachenmahr – vollständig gelesen hat. Das erlaubte umfassende Diskussionen, die auch Randaspekte ausleuchten konnten.

Wegen des Wetters fand die Veranstaltung inhäusig statt, was mir aber gut gefiel. Dadurch bekam der Folk-Rock von An Spiorad etwas von einem Jazzkeller.

Insgesamt haben die Stadt Hagen, das Westfälische Literaturbüro Unna und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW mit diesem #LiteraturSommerHellweg ein schönes Event organisiert. Das setzt meine durchweg positiven Erfahrungen mit der Kulturförderung fort, die bei mir erst mit Corona begannen.


Auch in Sachen Schreiben und Veröffentlichen hat sich einiges getan. Mit Das blaue Phantom und Cyberflora sind zwei RHODAN-Heftromane von mir erschienen. Cyberflora war gewissermaßen ein Geschenk der Expokratur, hatte man dort doch von meinem Urlaub auf der Blumeninsel Madeira erfahren. Die Raumstation, die man mir auf den Leib konzipierte, ist eine Art Madeira im Weltraum …

In diesem Romanheft gibt es auch eine STELLARIS-Geschichte, verfasst von meinem Kollegen Michael Marrak. Michael ist den Zuschauern meiner Reihe über die Gewinner des Kurd-Laßwitz-Preises ein Begriff, wurden seine Romane doch dreimal prämiert. Ich hatte ein interessantes Gespräch mit ihm über seine Schriftstellerei:


Auch mein zweiter Gast hat etwas mit meinen RHODAN-Veröffentlichungen zu tun. In diesem Fall liegen aber Kooperationsarbeiten vor: die STELLARIS-Geschichte Laichberechtigung und vor allem PERRY RHODAN-NEO 311: Stumm. Damit begann auch das Gespräch mit Marie Erikson, ging dann jedoch weit darüber hinaus. Ich glaube, in dem Video bekommt man einen guten Eindruck von der Schriftstellerin und ihrer Arbeit:



Was ist


Patreon-Logo_gross

Über Patreon habe ich mich in den vergangenen Newslettern schon verbreitet, aber dieser hier wäre unvollständig, würde ich nicht erwähnen, dass meine Präsenz auf dieser Plattform gut angelaufen ist. Aktuell habe ich 27 Patrons = Förderer, was mir derzeit eine Summe von 277 Euro monatlich einbringt. Herzlichen Dank dafür!

Ich habe inzwischen einen vollen Zyklus absolviert: neue Unterstützerinnen und Unterstützer begrüßt, erschienene Publikationen signiert und verschickt, Text- und Audiodateien zur Verfügung gestellt, das eingenommene Geld auf mein Bankkonto transferiert. Wer sich dafür interessiert, findet auf der Plattform nicht nur eine Beschreibung der möglichen Unterstützungs-Stufen, sondern auch ein paar Beiträge, die ich für die allgemeine Öffentlichkeit freigeschaltet habe.


Ebenfalls unvollständig wäre der Blick auf mein aktuelles Schaffen ohne Erwähnung von PERRY RHODAN. Zwar habe ich derzeit alles ›abgearbeitet‹, was man mir in Form von Exposés zugespielt hat, aber als Teamautor bin ich bereits für die nächsten Heftromane eingeplant. Selbstverständlich verfolge ich die Serie kontinuierlich und nehme an den Diskussionen der RHODAN-Sphäre teil. Dieser Austausch mit Fans, Expokraten, Kolleginnen und Kollegen, Redaktion ist ein permanentes Grundrauschen meiner Arbeitstage, das auch nicht verstummt, wenn ich aktuell nichts schreibe.


PHILEASSON-SAGA_komplett

Das Thema der Woche ist naheliegenderweise König der Meere. Ich verfolge die Auslieferung, freue mich auf die ersten Reaktionen zum Buch (und zur Serie in der Gesamtschau) und bin auch ein bisschen gespannt, ob unsere Kapitäne ein letztes Mal einen Weg auf die Spiegel-Bestsellerliste finden. Dafür sind die Print-Verkäufe in dieser ersten Woche entscheidend.


Derweil steht die Neuveröffentlichung einer Fantasy-Trilogie an, die ursprünglich bei Piper erschienen ist. Der Verlag, den ich dafür gewonnen habe, möchte das kurzfristig und in einer schnellen Taktung angehen. Der erste Band soll noch dieses Jahr ausgeliefert werden, die anderen beiden im ersten Halbjahr 2024. Dazu bin ich die Texte komplett durchgegangen, habe ihnen eine leichte Politur verpasst und sie mit Nachworten versehen. Das eingespielte Team des Verlags übernimmt nun, ich werde vermutlich nur noch bei Klappen- und Katalogtexten unterstützen.



Was wird


Eine weitere Textpolitur steht an, und zwar für NEBELGÖTTER, den fünften Band der Phileasson-Deluxe-Ausgabe. Textlich ist diese identisch mit Band IX und X der Heyne-Ausgabe, Echsengötter und Nebelinseln.

Bei dem Textvolumen, das diese Bände umfassen, habe ich in der Vergangenheit immer noch Kleinigkeiten gefunden, die sich korrigieren ließen – außerdem freue ich mich auf die Lektüre der Geschichten, die für mich schon einige Jahre zurückliegen. Zudem konnte ich einen ersten Blick auf einige der Illustrationen werfen, die Katharina Niko für das Buch angefertigt hat – sie hat mehrere Originale auf dem RatCon angeboten. Dass ihr Tylstyr-Porträt sofort wegging, wundert mich nicht.

Ich gehe davon aus, den Text diesen Monat zu erhalten.


Was das Schreiben angeht, so rüste ich mich, in eine neue Welt aufzubrechen. Und zwar in eine Fantasywelt. PERRY RHODAN gibt mir viele Möglichkeiten, meine Freude an der Science-Fiction kreativ auszuleben. Mit dem Ende der Phileasson-Saga möchte ich mir nun eine Balance schaffen, und ich habe eine Vorstellung, wie mir das auch über die Dauer von gut einem Jahr gelingen kann. Es geht also nicht um einen einzelnen Roman. Und ich kann schon verraten, dass die Geschichte näher an der Phileasson-Saga als an GAME OF THRONES liegen wird, um zwei Pole der High Fantasy zu benennen.

Jedenfalls freue ich mich, mit meinen ersten Ideen auch bei Verlagen auf freundliches Interesse zu stoßen. Unmittelbar liegt nun an, ein Konzeptpapier zu entwickeln, über das sich dann mit Substanz reden (und verhandeln) lässt.


Einige Veranstaltungen stehen an:

Zum Monatswechsel 29. September – 1. Oktober findet die MagicCon in Bonn statt. Dort gehöre ich ›zur Familie‹, man wird meinen Stand wie gewohnt auf der Empore finden, es gibt einen Schreibworkshop und die Premierenlesung zu König der Meere. Letztere allerdings ohne Bernhard, der noch in Shanghai weilt.

Am 14./15. Oktober gibt es für mich eine Premiere: Ich bin zu Gast auf dem virtuellen LiteraturCon. Dazu findet man auf dem YouTube-Kanal der Brennenden Buchstaben mehrere Trailer – hier der neueste:


Eine Woche später, am 21. Oktober, findet in Dreieich der BuCon im Umfeld der Frankfurter Buchmesse statt. Auch dort habe ich einen Stand – diesmal unterstützt von Marie Erikson.

Und am 10. November gibt es die erste Lesung aus König der Meere, die Bernhard und ich gemeinsam gestalten. Sie wird im Drachenwinkel in Dillingen stattfinden.


Details zu meinen Terminen, auch zu meinen RHODAN-Neuerscheinungen, findet Ihr in meiner Terminliste.


Perspektivisch werde ich meine Präsenz auf Conventions, überhaupt meine Veranstaltungsteilnahme, verändern. Bislang habe ich nahezu immer und bei allem zugesagt und auch oft Präsentationstische gemacht. Letzteres impliziert ein gewisses logistisches Engagement, von der Buchung eines Mietwagens über Warentransport und -aufbau bis zur mehr oder minder permanenten Anwesenheit am Stand.

Künftig möchte ich seltener einen Präsentationstisch machen, was mir auch die Freiheit geben wird, vielleicht nur einzelne Tage (statt ein komplettes Wochenende) auf einer Veranstaltung zu verbringen. Diese werde ich dann stärker zur Kontaktpflege nutzen und mir einen Überblick über Aktuelles in der Szene verschaffen.

Damit einher geht, dass ich aufhören werde, meine Bücher als Handelsware zu bestellen. Auch mein Onlineshop wird dadurch nach und nach austrocknen – am schnellsten wohl bei den Titeln von Die Phileasson-Saga und bei Drachenmahr, langsamer bei den älteren Büchern, die nicht mehr so häufig nachgefragt werden.

Ein sicherer Weg, dennoch direkt bei Erscheinen an signierte Exemplare meiner Werke zu kommen, sind die entsprechenden Unterstützungslevel auf Patreon. Ansonsten kann man mir nach wie vor überall, wo man mich trifft, meine Bücher unter die Nase halten, und ich werde sie signieren – daran ändert sich nichts.


Eine weitere Änderung wird es bei meiner Beteiligung an Diskussionen innerhalb der Szene geben, insbesondere in Online-Foren, und da besonders im PERRY-RHODAN-Forum. Nicht, weil mir diese Diskussionen keine Freude machen würden, sondern, weil ich die Zeit anders nutzen möchte. Nämlich, um mich auf die beiden Dinge zu fokussieren, die ich bei einem Schriftsteller für unverzichtbar erachte: Lesen und Schreiben. Während mein Output zeigt, dass ich mit dem Schreiben durchaus im Sollbereich bin, vermisse ich stark das Lesen. Zwar bin ich bei RHODAN auf Ballhöhe, aber ansonsten kommt mir kaum noch etwas vor die Lesebrille, und das soll nicht so bleiben. Abgesehen davon steht ja auch mein Fantasy-Großprojekt an.

Ich denke, obwohl einige meine Beiträge künftig vermissen mögen, liegt diese Priorisierung auch in deren Interesse. Denn letztlich erwarten alle von einem Schriftsteller nicht schlaue Forenbeiträge, sondern gute Bücher.


Ich hoffe, davon liegen einige auf Eurem Lesestapel. Falls darunter welche aus meiner Feder stammen sollten, freut mich das besonders.


Robert CorvusBernard Craw



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