Epistula Corvi XL
Liebe Leserinnen und Leser,
in den vergangenen Monaten habe ich mich mit dem Thema Crowdfunding beschäftigt. Auch in meinem Newsletter kam es schon vor. Kurz umrissen stellt man als Kreativer sein Projekt vor, das jede und jeder dann finanziell unterstützen kann. Dafür gibt es Dankeschöns.
Da ich gern etwas ausprobiere, möchte ich nun eine Kampagne starten. Aber was wäre ein geeignetes Projekt, um eine solche ›Schwarmfinanzierung‹ für mich zu testen?
Ich habe mich dazu entschlossen, Die Schattenherren neu herauszubringen. Die bei Piper erschienene Printausgabe ist seit Jahren vergriffen. Es gibt zwar eine überarbeitete und leicht erweiterte eBook-Version – aber so richtig schön wäre eine Ausgabe in Form gebundener Bücher …
Und die soll es jetzt geben. Bis Ende Januar 2022 hat man die Gelegenheit, mitzufinanzieren und sich als Dankeschön eine Sonderausgabe zu sichern, die es nur bei dieser Aktion geben wird. Zudem wird man in diesem Fall in der Danksagung genannt. Oder man kann eine Stunde mit mir über ein beliebiges Thema zoomen. Oder sich ein Video zu einem Schriftstellerthema wünschen.
Solche Projekte leben sowohl vom Mitmachen als auch vom Weitersagen. In diesem Sinne: Schaut gern auf die Projektseite – und verteilt diesen Link:
https://www.startnext.com/schattenherren
Was war
Seit dem letzten Newsletter war ich viel unterwegs – so weit es die Coronabestimmungen zuließen und natürlich unter Beachtung der jeweils geltenden Auflagen. Nach mehrmaliger Verschiebung fanden MagicCon und FedCon in Bonn statt, ich war für eine Phileasson-Lesung und einen Schreibworkshop zu Gast auf Burg Linn in Krefeld, und es gab ein intensives Wochenende in Berlin. Dort hatten Bernhard Hennen und ich zunächst eine Zoom-Lesung für die Stadtbücherei Delmenhorst – aus einem Hotelzimmer heraus, was für uns eine Premiere war. Das Wochenende gehörte dann der BuchBerlin, die noch genauso interessantes ›Neuland‹ für uns war wie bei unserem ersten Besuch dort. Es ist spannend, wie anders das Publikum auf dieser – auch von Selfpublishern geprägten – Veranstaltung ist. Am Samstagabend waren wir am Rande Berlins, in Eiche, bei Thalia zu Gast. Auch das war eine Premiere, denn wir haben die Gelegenheit, gemeinsam mit Matthias Teut aufzutreten, dazu genutzt, wechselseitig kleinere Rollen bei den Lesungen des jeweils anderen Werks zu übernehmen. Eine spezielle Premiere für mich war, dass hier tatsächlich alle Sympathien beim Blender lagen, der wiederholt frenetischen Applaus einheimsen konnte.
Bei Sternenbrücke standen meine letzten Arbeitsschritte an: die Fahnendurchsicht und die Formulierung der Klappentexte. Auch das ist nun abgeschlossen, alles ist also gut im Zeitplan fertig geworden. Aus meiner Sicht können die Druckmaschinen anlaufen.
Beim elften, also übernächsten, Phileasson-Band, Elfenkönig, ist der Kreativteil geschafft. Der Text ist geschrieben und liegt im Lektorat.
Bei PERRY RHODAN gab es mit Band 3147, Das Ende der Zweifler, meinen letzten Beitrag als Stammgastautor – denn mit dem Jahreswechsel werde ich fester Teamautor werden. In diesem Heftroman habe ich etwas gewagt, sowohl was den Actionlevel angeht, als auch, wenn man den Wahnsinn und die Grausamkeit des Antagonisten betrachtet. Es hat sich gelohnt – Das Ende der Zweifler kam sehr gut an.
Durch diese und weitere Aktivitäten kam ich leider nicht so viel zum Lesen, wie ich gern gewollt hätte. Deswegen bin ich mit meinen Besprechungen der Gewinnerromane des Kurd-Laßwitz-Preises nicht viel weiter gekommen. Immerhin konnte ich aber die 2000er-Kohorte abschließen. Dazu gibt es eine zusammenfassende Betrachtung:
Was ist
Dominant und spannend – weil für mich neu – ist das Schattenherren-Crowdfunding. Wird die benötigte Summe zusammenkommen? Vielleicht sogar noch etwas mehr, sodass die Bücher schöner gemacht werden können? Ich denke, ich werde häufig auf die Projektseite schauen, und ganz sicher werde ich mich über jede Unterstützung freuen. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, findet dort auch einen Abonnieren-Button.
Ich habe auch zwei Twitchstreams zu diesem Crowdfunding aufgenommen, erst zum Inhalt mit Unterstützung von Bernhard Hennen zum Inhalt, dann stelle ich solo die Kalkulation vor:
Was das PERRY-RHODAN-Autorenteam angeht, schleuse ich sozusagen gerade ein. Ich habe das Exposé für meinen nächsten Beitrag erhalten; er wird im April 2022 zu haben sein, mithin mein erster Heftroman als Teamautor. Ich hoffe, die Leserschaft zufriedenstellen zu können. Bei der Recherche stelle ich fest: Terranische Jagdkreuzer wurden bislang unzureichend gewürdigt!
Nicht so sehr als Autor, sondern eher als Fan, bin ich Mitglied im Science Fiction Club Deutschland. Dieser gibt mir die Gelegenheit, ein Anliegen umzusetzen, das ich schon einige Zeit mit mir herumtrage. Auf europäischer Ebene werden jedes Jahr die ESFS Awards vergeben – für die besten Künstler, den besten Verlag und in ähnlichen Kategorien. Deutschland hat nur selten, in den vergangenen Jahren gar keine, Nominierungen eingereicht. Ich darf diesen Prozess nun koordinieren. Jede und jeder, der fantastische Literatur liebt (Science-Fiction wird international umfassender aufgefasst und beinhaltet auch die Fantasy), kann sich einbringen. Als Medium dafür dient ein Internetforum, in dem auch alles erklärt ist.
Bei Audible erscheinen weitere Hörbücher zur Phileasson-Saga. Inzwischen hat man dort den siebten Band, Rosentempel, erreicht.
Schon geraume Zeit gebe ich Schreibworkshops. Ich schätze, dass mittlerweile über 1.000 Interessierte diese Kurse besucht haben. Akademischer Höhepunkt dieser Aktivitäten ist aktuell meine Tätigkeit als Gastdozent an der Universität Münster, wo Studierende und Schülerinnen (eines Mädchengymnasiums) einen Fantasyroman schreiben. Ich bin dabei, um Impulse zu setzen und Erfahrungen aus der Praxis einzubringen. Dass es gerade die Uni Münster ist, freut mich besonders, habe ich doch dort einmal mein Diplom erworben – als Wirtschaftsinformatiker.
Was wird
Ebenfalls um das Schreibenlernen geht es bei der Prosa-Akademie, die auf Schloss Corvey in Höxter stattfinden wird. Als Dozent habe ich den Kursplan aus Konzeptions- und Schreibübungen aufgestellt und freue mich nun auf die länger als eine Woche laufende, intensive Veranstaltung. Schön bei solchen Events ist, dass man es mit Freiwilligen zu tun hat. Das drückt sich erfahrungsgemäß in einer hohen Motivation aus, was den Spaß für alle Beteiligten, auch für mich, erhöht. Falls Corona uns den Termin Anfang Januar verunmöglichen sollte, gilt: Verschoben ist nicht aufgehoben!
Das nächste große Schreibprojekt wird der Abschlussband der Phileasson-Saga, der den Arbeitstitel König der Meere trägt. Im Sommer dachte ich noch, dass ich ihn bis zum Jahreswechsel abgeschlossen hätte. Nun, es ist anders gekommen: Ich habe noch nicht einmal begonnen. Aber das ist nicht schlimm, denn es würde mich wundern, wenn er vor 2023 erscheinen könnte. Dennoch, die ›Ausreden‹ nehmen ab … Bald werde ich gedanklich wieder mit dem Foggwulf auf der Seeadler stehen, um dann der zwölften Aufgabe entgegenzublicken. Es wird Neues zu entdecken geben, aber wie für einen Abschlussband zu erwarten, werden wird auch Geschehenes aufgreifen – und natürlich offene Handlungsfäden abschließen. Denn das Wort, das wir unseren Fans zu Beginn gegeben haben, gilt: Diese Reihe umfasst genau zwölf Romane, und damit wird sie einen befriedigenden Abschluss erfahren.
Zwischen Schreiben und Veröffentlichen liegt immer eine zeitliche Differenz, und so können wir unsere Leserinnen und Leser ›erst‹ zum zehnten Band, Nebelinseln, einladen. Dieser wird am 10. Januar 2022 erscheinen. Die Geschichte taucht tief in die verzauberte Welt der Inseln ein – und führt unsere Helden unter die hasserfüllten Augen ihres größten Feindes der Elfen, des Schlangenkönigs.
Die Premierenlesung wird am 14. Januar in der Buchhandlung Drachenwinkel in Dillingen (Saar) stattfinden, wenn Corona uns lässt.
Für Januar ist auch die erste deutschsprachige – und dennoch internationale – Ausgabe des Future Fiction Magazine angekündigt. Ich bin mit meiner Kurzgeschichte Transfiguration vertreten, in der es um einen Künstler geht – und darum, was uns Menschen einzigartig macht.
Bis zur Sternenbrücke ist es auch nicht mehr weit, der Roman wird am 24. Februar erscheinen und sollte überall vorbestellbar sein. Hierzu wird es – wiederum vorausgesetzt, dass Corona es zulässt – eine besondere Lesung geben.
Natürlich hoffe ich, dass das Crowdfunding erfolgreich sein und ich mich um Die Schattenherren und das Einlösen der Dankeschöns werde kümmern können. Ob diese Hoffnung in Erfüllung geht …? Ihr könnt dazu beitragen! :-)
Ich habe das Gefühl, dass 2022 mir die Möglichkeit geben wird, viel Neues auszuprobieren. Teils in Anbindung an Dinge, die ich schon getan habe, teils an völlig neuen Ufern. Das hat etwas von Aufbruch, von … Lebendigkeit. Ich freue mich darauf – und hoffe, dass Ihr ebenfalls ein wenig frischen Wind spürt. Falls er Euch ins Gesicht fächelt, während Ihr in einem meiner Bücher blättert, freut mich das besonders.
Robert Corvus – Bernard Craw