Epistula Corvi XX
Liebe Leserinnen und Leser,
oft spielen in der Fantasy Zauberwörter eine Rolle. Sie öffnen Schlösser, sie ebnen Wege und heben Schiffe in die Wolken.
Auch in der Buchbranche gibt es Wörter mit magischem Klang. Eines davon: Bestseller.
Wie bei magischen Dingen üblich, ist auch der Bestseller hinter funkelnden Lichtern und seltsam treibenden Schlieren verborgen. Fest greifen lässt sich der Begriff nicht. In der Wortbedeutung bezeichnet er ›Bestverkäufer‹, die am besten verkauften Bücher. Da sowohl die Basisgröße als auch der Schwellwert mehr oder minder beliebig sind, kann für den einen schon ein Bestseller sein, was für den anderen ein Flop ist. So kann etwa ein Kleinverlag mit einem exquisiten Programm mit 200 verkauften Exemplaren einen Bestseller haben – nämlich das bestverkaufte Buch in seinem eigenen Programm, den Programmbestseller. Und was ist mit den ›Worten des großen Vorsitzenden‹, die auch als ›Mao-Bibel‹ bekannt sind? Diese Schrift erfährt schon allein wegen der Förderung durch die Kommunistische Partei der Volksrepublik China eine Rekordverbreitung. Manche Bücher verkaufen sich seit vielen Jahrzehnten – natürlich haben sie einen gewaltigen Vorsprung gegenüber der Neuerscheinung des Monats. Besonders, wenn es sich um ›Longseller‹ handelt, die sich über lange zeitliche Distanz auf einem gewissen Niveau verkaufen. Viele Buchhändler informieren ihre Kundschaft auch darüber, welche Titel im eigenen Laden besonders gefragt sind – und überschreiben sie mit ›unsere Bestseller‹.
Aber auch wenn sich an den Rändern trefflich über die Definition des Bestseller-Begriffs streiten lässt, so gibt es doch eine Sammlung von Listen, die jeder als relevant anerkennt: die traditionsreichen Bestseller-Listen des Magazins Spiegel. An den Kassen mehrerer Tausend Buchhandlungen – virtuell wie physisch – wird mitgezählt, welches Buch wie oft über den Tisch geht. Jede Woche wird ermittelt, welche Bücher summiert über alle diese Filialen am häufigsten gekauft wurden. Wie es bei der Olympiade Damen- und Herrenwettkämpfe gibt, treten die Bücher getrennt nach Belletristik und Sachbuch an. Sie messen sich in verschiedenen Disziplinen: Hardcover, Paperback und Taschenbuch sind die allgemeinen, aber es gibt auch Spezialkategorien (etwa für das Jugendbuch), und manche gelten als gedopt und dürfen erst gar nicht starten (die Bibel etwa ist über den Wettbewerb erhaben).
Im September 2017 habe ich es einmal geschafft: Mit Die Phileasson-Saga IV: Silberflamme war ich gemeinsam mit Bernhard Hennen für eine Woche auf Platz 13 der Spiegel-Bestsellerliste Belletristik/Paperback. Und tatsächlich entfaltete das Zauberwort ›Bestseller‹ seine Wirkung: Mit der Veröffentlichung der Listenplatzierung sprangen die Auslieferungszahlen nach oben, sowohl für den Titel selbst, als auch für die Vorgängerbände, insbesondere den Auftaktband Nordwärts. Auch die rationale Erklärung dafür mag das Ereignis nicht zu entzaubern. Viele Buchhandlungen hängen Plakate mit den Top 20 der Spiegel-Bestseller aus und nehmen die dort vorgestellten Bücher in ihr Sortiment auf. Oftmals legen sie mehrere Exemplare aus, denn schließlich dürfen sie hoffen, dass der Titel gefragt ist.
Und hier zieht eine weitere Regel des Buchhandels: Was da ist, wird gekauft. Vor allem, wenn es auf einem Stapel liegt. Was erst bestellt oder mühsam in der Regalwand (der ›Tapete‹) gesucht werden muss, hat es schwer.
Der Spiegel-Bestseller-Effekt ist branchenweit bekannt. Diese Platzierungen haben sich als wirkungsvoller erwiesen als so ziemlich jede Marketingmaßnahme, die sich für Geld oder Zeit kaufen ließe. So viel kann man gar nicht in den Social Media trommeln, so viel kann man gar nicht an Rezensionsexemplaren verschicken, so viele Plakate kann man gar nicht kleben und so viele Fernsehspots kann man gar nicht schalten, dass man auf diesen Effekt käme. Und auch kein Literaturpreis ist so prestigeträchtig, dass er dem Ritterschlag der Platzierung auf der Spiegel-Bestsellerliste gleichkäme.
Ich erfreue mich an der Vorstellung, dass viele Menschen meine Bücher lesen. Deswegen habe ich ein fundamental positives Verhältnis zu Buchverkäufen und habe mich sehr über die Platzierung auf der Bestseller-Liste gefreut.
In den nächsten Wochen erscheinen mehrere Titel von mir oder zumindest mit meiner Beteiligung. Der März ist ein schwieriger Monat, wegen der Leipziger Buchmesse schicken die Verlage ihre besten Pferde ins Rennen, die Konkurrenz ist hart. Ob Die Phileasson-Saga V: Schlangengrab dennoch den Erfolg des Vorgängers wiederholen kann? Der April könnte etwas leichter sein, schließlich sind die Flaggschiff-Titel schon im Vormonat in See gestochen. Könnte ich also mit Das Imago-Projekt erstmals einen Bestseller landen, bei dem ›Robert Corvus‹ als einziger Autorenname auf dem Cover steht?
Wenn so etwas gelingt, dann nur deswegen, weil die Fans direkt in der Erscheinungswoche nach diesen Büchern verlangen. Denn der ersten Woche wohnt eine spezielle Magie inne: der Zauber des Anfangs. Die von den Buchhandlungen vorbestellten Bücher treffen ein, die fleißigen Händlerinnen und Händler räumen die Regale ein, über denen ›Neuerscheinungen‹ steht. Die herausragend gut informierten Genreliebhaber, die besonders Lesehungrigen, die Neugierigen, diejenigen, die ein Geschenk suchen, das der Bedachte garantiert noch nicht hat: All sie greifen zu (aber eben nur in der ersten Woche). Das hebt das neue Buch aus dem Hafen – aber für sich allein ist diese Welle zu niedrig für die Bestsellerliste.
Sie anschwellen zu lassen, liegt an den Fans. Wie so vieles Gute im Leben eines Schriftstellers von den Fans kommt …
Sie werden bereits vermuten, dass ich den magischen Wochen, die jetzt vor mir liegen, mit besonderem Interesse entgegensehe.
Was war
Im Juni 2017 fand in Dortmund eine Zusammenkunft, eine Convention, von Science-Fiction-Fans statt. Das ist im Grunde ein zwar freudiges, aber nicht überaus ungewöhnliches Ereignis, gab es den Dort.Con doch in der Vergangenheit alle zwei Jahre. 2017 jedoch haben die europäischen Fans den Dort.Con als ihr Haupttreffen ausgewählt. Dementsprechend bekam das Programm einen internationalen Touch. Auch die in Deutschland geschriebene größte Weltraumserie der Welt, PERRY RHODAN, sollte vorgestellt werden – in englischer Sprache. Leider musste der vorgesehen Referent, Rainer Nagel, jedoch kurzfristig absagen.
Mir kam die Ehre zuteil, für ihn einzuspringen. Im Hotelzimmer klöppelte ich eine Präsentation zusammen. Bernhard Kempen, Dieter Schmidt und Andreas Eschbach sprangen mir als Special Support bei – und ich denke, wir haben den Laden gerockt! Ein paar Monate später, beim WorldCon in Helsinki, erzählte mir sogar ein Fan, dass dieser Programmpunkt für ihn der Höhepunkt des EuroCon gewesen sei.
Inzwischen haben mir die Veranstalter die Videoaufzeichnung zur Verfügung gestellt – hier ist sie:
PERRY RHODAN hat mich seit der 19. Epistula Corvi auch ganz aktuell beschäftigt. Auch hier durfte ich wieder einspringen, und zwar mit der Nummer 2953, die der eigentlich vorgesehene Kollege leider doch nicht übernehmen konnte. Er hat aber, und das ist ihm hoch anzurechnen, rechtzeitig Bescheid gegeben, sodass ich ausreichend Zeit hatte, mich einzulesen und den Roman zu verfassen, der unter dem Titel Der Mann von den Sternen erscheinen wird – dazu gleich mehr.
Fast möchte man meinen, der momentane Kälteeinbruch hinge mit der Auslieferung von Eisnächte zusammen. Dieser Prachtband, der die ersten beiden Phileasson-Romane Nordwärts und Himmelsturm zusammenfasst, hatte ja ein wenig Verzögerung. Nun konnten Bernhard Hennen und ich aber unseren Signier-Marathon in der Lagerhalle von Ulisses Spiele absolvieren und alle 500 Exemplare mit unseren Unterschriften versehen. Die Leder-Variante war exklusiv für Unterstützer des Crowdfundings zu haben, aber von der Leinen-Version gibt es noch einen Vorrat.
Auch bei Die Phileasson-Saga V: Schlangengrab wurde es zum Jahreswechsel etwas knapp. Wir Autoren und auch viele andere Projektbeteiligte mussten uns ordentlich in die Riemen werfen, um das Drachenboot rechtzeitig in den Hafen zu rudern. Aber es hat geklappt, und nach der Unterbrechung durch PERRY RHODAN konnte ich inzwischen auch meine Arbeit am sechsen Band, Totenmeer, abschließen.
Für die anstehenden Neuerscheinungen stand die Durchsicht der Umbruchfahnen an, und auch sonst prägten Überarbeitungen den Februar. Ich habe nämlich die Rechte an meiner Dark-Fantasy-Trilogie Die Schattenherren vom Piper Verlag zurückerhalten und werde die Bücher in einer überarbeiteten und um einige Szenen erweiterten Fassung als Amazon-Kindle-eBook neu herausbringen. Gleiches gilt für Schattenkult und, zumindest perspektivisch, auch für Grauwacht.
Bei Die Schattenherren und Schattenkult habe ich die Arbeit am Text abgeschlossen (bis auf eine finale Feinpolitur der vorgenommenen Änderungen). Zu den drei Schattenherren-Büchern gibt es auch schon neue Titelbilder von Timo Kümmel, der zur Stunde an den Karten arbeitet.
Bei den Titelbildern habe ich lange in der professionellen Bilddatenbank Shutterstock nach geeigneten Motiven gesucht. Erst hatte ich geplant, jeweils eine Figur aufs Cover zu bringen: Helion, Bren und vielleicht den Schattenkönig. Zwar fanden sich auch zu jedem Protagonisten gelungene Bilder, aber leider passten sie nicht gut zusammen. Die Reihe wäre sehr uneinheitlich erschienen, und dafür fand ich lange keine Lösung.
Dann machte es Klick: Die eine Figur, die die Leser mit Abstand am meisten beeindruckte, war die Schattenherzogin Lisanne. Zu ihr fand ich nicht nur ein passendes Bild, sondern mehrere: Eine Fotografin hatte dasselbe Model im selben Kleid mehrfach abgelichtet, und zwar in klar unterscheidbaren Posen. Das ist genau das, was ich brauche. Die Spannung, die sich aus den männlichen Titeln (Feind, Knecht, Herr) und der abgebildeten Dame ergibt, schafft einen eigenen Reiz. Und durch Timo Kümmels Bearbeitung hat das alles etwas Düsteres, Geisterhaftes bekommen – sehr passend für Dark Fantasy, wie ich finde.
Was ist
Obwohl die ersten beiden Monate des Jahres für mich nur einen verhaltenen Start brachten – lediglich Eisnächte als limitierte Spezialveröffentlichung –, wird 2018 wohl insgesamt ein Rekordjahr für mich werden. Und die kommenden Wochen sind der Kickstart dafür:
Am 8. März erscheint Intrigen im Kristallpalast, der 15. Band der Platinedition von PERRY RHODAN NEO. In diesen schönen Hardcovern werden jeweils vier Taschenhefte der Serie zusammengefasst. Nach Adam Riese sind das im 15. Band also die Taschenhefte 57 bis 60. Deswegen ist auch PERRY RHODAN NEO 58: Das Gift des Rings dabei. Das Abenteuer auf der Welt der Naats, in dem einem komatösen Plasmawesen eine zentrale Rolle zukommt, war mein Einstand in die Serie. Hier erfährt der Leser auch von den Umständen um das Verschwinden des arkonidischen Imperators, das erst den Aufstieg des Regenten zum Herrscher des größten aller bekannten Sternenreiche ermöglichte.
Am 12. März wird man Die Phileasson-Saga V: Schlangengrab in den Buchhandlungen finden. Wie eingangs erwähnt, werde ich das mit besonderer Spannung beobachten. Es wird zwar schwierig, hier nochmals einen Bestseller zu landen – aber unmöglich ist es nicht. Schließlich dürfte Die Phileasson-Saga aktuell die erfolgreichste Fantasyreihe im deutschen Buchhandel sein, die aus heimischer Feder stammt. Und der fünfte Band sendet schon mit dem Titelbild eine klare Botschaft. Selbstverständlich spielt die abgebildete Seeschlange eine herausragende Rolle.
Am 23. März begegnet den Fans von PERRY RHODAN dann Der Mann von den Sternen – so der Titel meines neuen Beitrags, der mit der laufenden Nummer 2953 im Zeitschriftenhandel zu finden sein wird. Für die Serienkenner wird ein besonderer Reiz darin liegen, dass die beliebte Figur Atlan ein Hauptprotagonist sein wird. Allerdings habe ich ihm keine Perspektive gegeben, womit man auch auf die Dialoge mit seiner inneren Stimme, dem Extrasinn, wird verzichten müssen.
Das liegt an einem kleinen Trauma aus meiner Zeit bei PERRY RHODAN NEO. Dort durfte ich mich bereits einmal mit dem jahrtausendealten Arkoniden beschäftigen – und leider lag ich da ziemlich daneben. Gefühlt auf jeder zweiten Seite fand sich die Anmerkung: »Das ist nicht Atlan!« Nur mit massiver Unterstützung des Exposéautors und des Redakteurs habe ich die Umarbeitungen bewerkstelligt. Immerhin hat die Endversion dann aber wohl die Erwartungshaltung der Leserschaft getroffen – es gab jedenfalls keine Klagen.
Dennoch pflege ich seitdem ein gewisses Atlan-Trauma. Ich hoffe, auch die Betrachtung von außen mag für die Fans interessant sein – wie wirkt Atlan auf jemanden, der ihn eben nicht seit Jahrzehnten (lesend) begleitet?
Für alle, egal ob PERRY-Veteran oder Zufallskäufer, wird der Heftroman hoffentlich eine spannende Handlung bieten, die ein wenig von Noir-Krimis inspiriert ist. Allerdings in einer Kultur, in der Menschen Fremde sind …
Am 3. April geht es mit einem umfangreichen Science-Fiction-Roman weiter. Das Imago-Projekt spielt im selben Universum wie Feuer der Leere, bietet aber eine eigenständige Handlung. Wieder steht im Zentrum die Frage, was das Menschsein im Kern ausmacht. Es geht um die Begegnung mit einer äußerst fremdartigen Kultur – die den Leserinnen und Lesern aber viel näher ist, als sie zunächst realisieren werden (jedenfalls, wenn der Roman so funktioniert, wie ich ihn konzipiert habe).
Aber das ist nur ein Aspekt. Der andrere, ebenso wichtige, dreht sich um Frieden. Cäsar, Napoleon, Achilles … der Krieg hat viele Helden, ihre Siege sind laut und glorios. Aber den meisten Kriegen geht eine Kapitulation der Empathie und des Intellekts voraus. Eine Kriegserklärung wischt all die komplizierten Fragen vom Tisch und ersetzt sie durch eine andere: Wie können wir den Feind besiegen? Dabei wäre der größte Sieg ein echter Frieden mit gegenseitigem Verständnis und Kooperation gewesen.
Um einen solchen Sieg ringt auch die Hauptfigur in Das Imago-Projekt. Der Frieden braucht eine Heldin …
Und Das Imago-Projekt braucht Leserinnen und Leser … vor allem in der ersten Woche … ich verweise auf den Beginn dieser Epistula Corvi.
Für die Leserunde ist uns auch Verstärkung hochwillkommen. Wer sich rechtzeitig anmeldet, kann ein Freiexemplar des Romans gewinnen.
Meine aktuelle Arbeit dreht sich um die Neuveröffentlichung von Die Schattenherren und Schattenkult. Die eigentlichen Texte sind zwar fertig, aber ich möchte noch Vor- und Nachworte ergänzen, und vielleicht bekommt Schattenkult noch einen Anhang, der sich den Klerikern im Reich der Schatten widmet. Timo Kümmel werkelt gerade am Kartenmaterial. Einige technische Fragen werde ich auch noch lösen müssen. Ein wenig ist da also noch zu tun …
Ach ja, auch der Deutsche Phantastik Preis ist wieder gestartet. In der Longlist für den besten Roman taucht leider keines meiner Werke auf, aber man kann Feuer der Leere oder Grünes Gold im Freitextfeld eintragen, wenn man sie für preiswürdig hält. Und Die Phileasson-Saga geht wieder als beste Serie ins Rennen – allerdings gemeinsam mit PERRY RHODAN, wofür natürlich auch mindestens eine halbe Herzkammer in meiner Brust schlägt.
Was wird
Unmittelbar bevor stehen die Veranstaltungen, mit denen Bernhard Hennen und ich das Erscheinen von Schlangengrab begleiten werden.
Wir beginnen mit etwas ganz Besonderem. Bereits am Sonntag, 11. März, also einen Tag vor dem Erscheinen, werden wir um 18:30 live auf YouTube sein, um über den Roman zu erzählen. Aber nicht auf unserem eigenen Kanal, sondern bei Book Walk. Moderator Philip sammelt schon im Vorfeld Fragen (philip@book-walk.de), und wer einen YouTube-Login hat, kann auch während des Events welche stellen. Das Ganze läuft als Preview – wir werden also hemmungslos aus dem Nähkästchen plaudern, was die Jagd nach einem Seeschlangenzahn angeht. Oder die Gefahren von Aventuriens schönster Insel. Oder das Ringen mit Haien.
Am 12. März trifft man uns um 19:00 Krefeld in der Spielzeit zu Premierenlesung mit Publikumsdiskussion und -gesang.
Am 16. März sticht die Lese-Ottajasko auf leserunden.de in See, und am 17. und 18. März kann man sich auf der Leipziger Buchmesse der großen Abenteuerfahrt anschließen.
Links, Adressen und weitere Details finden sich auf meiner Terminseite.
Eine Erwähnung wert ist auch die MagicCon vom 23. bis 25. März. Diese noble Convention findet im Maritim Hotel in Bonn statt. Im Fokus stehen hier Film und Fernsehserien, aber auch ich habe einen Stand, und zwar gemeinsam mit meinem alten Weggefährten Werner Fuchs von Fanpro (bzw. Utoprop). Am Sonntag stößt Bernhard Hennen dazu. Wir haben diverse Programmpunkte, die alle auf meiner Terminseite aufgeführt sind. Besonders wichtig sind hier die beiden Schriftstellerworkshops, weil man sich zu diesen im Vorfeld anmelden muss. Die Workshops selbst kosten nichts, aber man braucht ein Ticket zur MagicCon.
Ab April möchte ich wieder an der Phileasson-Saga arbeiten. Konkret steht der Phileasson-Strang für den übernächsten Band, Rosentempel, an. Das ist dann der siebte der Reihe, er leitet damit die dritte Dreierstaffel ein. Inhaltlich haben diese Dreierblöcke keine Relevanz, wohl aber, was die Verträge angeht, denn der Heyne Verlag kauft stets drei Romane zusammen ein. Bei Band VII, VIII und IX ist das schon geschehen, was den Vertragsteil von Bernhard Hennen betrifft. Der Teil für Ulisses und mich ist aller Wahrscheinlichkeit nach in Arbeit, ich rechne damit, ihn in den nächsten Wochen unterschreiben zu können.
Seit einiger Zeit gibt es Gerüchte um Auslandsausgaben für Die Phileasson-Saga. Unter Dach und Fach ist in dieser Hinsicht noch nichts, aber immerhin ist man so weit, dass man schon konkrete Gespräche führt – und an einem davon werde ich sogar beteiligt sein. Dafür werde ich diese Woche nach München fahren.
Das ist aber nicht der einzige Grund für meine Reise in die bayerische Hauptstadt. Ich werde auch den Piper Verlag besuchen. Der Fantasy-Zweiteiler Berg der Macht, der 2019 erscheinen soll, ist bereits unter Vertrag. Ein spannendes Projekt, High Fantasy, die von der bolschewistischen Revolution inspiriert ist … es kribbelt schon in meinen Fingern, und das Titelbild für den ersten Band ist wirklich super geworden. Klar, wuchtig, und doch auch zauberhaft …
Aber das reicht uns noch nicht. Piper und ich wollen etwas noch viel Größeres angehen, eine Science-Fiction-Reihe mit einer Reporterin im Zentrum, ein Epos, das eine ganz große Bühne aufspannt. Um dieser Geschichte den nötigen Raum zu geben, werden es wohl die dicksten Romane werden, die ich je geschrieben habe. Ja, Romane: Mehrzahl … Das Exposé liegt vor, meine Lektorin und ich haben es geknetet, und in München werden wir in erweitertem Kreis darüber sprechen. Falls jemand von Ihnen einen Daumen zum Drücken erübrigen kann: Ich wäre Ihnen verbunden …
Ab Mai erscheinen dann meine eBook-Ausgaben der Schattenherren und Schattenkult, und zwar vermutlich im Monatsabstand. Ich bin gespannt, wie mir das gelingt – ohne Verlag im Hintergrund.
Bei PERRY RHODAN habe ich vor einiger Zeit schon ein Sonderprojekt erwähnt. Nichts in den bestehenden Serien, sondern etwas anderes, aber fest verankert im Perryversum (für die Insider: ja, im Universum der Hauptserie, nicht NEO). Gerade heute habe ich eine Mail erhalten, die mich darüber informiert, dass nun alle Ampeln auf Grün gesprungen sind. Für meine gilt das schon lange, ich bin Feuer und Flamme für dieses Projekt. Ich werde also wohl am Ende des Jahres wieder zu den Sternen aufbrechen, in denen Perrys Geschichte geschrieben steht – und 2019 werden Sie mir, wenn Sie mögen, auf diese Reise folgen können.
Falls in den nächsten Monaten also jemand an Lesehunger leiden sollte, plädiere ich auf ›unschuldig‹. Ich hoffe, mit meiner Arbeit ein Menü anzurichten, in dem jede und jeder etwas Interessantes finden kann.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei den literarischen Abenteuern, zu denen Sie aufbrechen werden!
Robert Corvus – Bernard Craw
Postscriptum vom 16. März 2018:
ein Postscriptum zur letzten Epistula Corvi, weil ich es dort leider vergessen habe:
Ab heute gibt es für eine Woche das Kindle-eBook zu Feuer der Leere zum reduzierten Preis von 5,99 Euro.
Dieser Science-Fiction-Roman spielt im selben Universum wie DAS IMAGO-PROJEKT, der Roman, der im April erscheinen wird. Bei Interesse finden Sie hier Informationen zu Feuer der Leere.
In ein paar Stunden mache ich mich auf den Weg zur Leipziger Buchmesse. Sehen wir uns dort - vielleicht bei einer der PHILEASSON-Lesungen?
In jedem Fall wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende mit spannenden Leseerlebnissen,
Robert Corvus
Post-Postscriptum vom 21. März 2018:
manchmal hat man ein sicheres Gefühl.
So ging es mir mit Schlangengrab. Schon als ich die 20. Epistula Corvi schrieb, spürte ich, dass wir auf unsere Phileasson-Fanbase vertrauen können. Die Thorwaler würden die Buchläden stürmen und nach dem fünften Abenteuer des Foggwulfs und des Blenders verlangen.
Als ich die Auslieferungszahlen und kurz darauf die Präsentationsstapel in den Buchhandlungen sah, verstärkte sich dieses wohlige Gefühl.
Und dann kamen sie: Die Schildmaiden und die Recken plünderten, was das Zeug hielt. Heute kann man die Bestsellerliste zu Kalenderwoche 13/2018 vorab einsehen, und Schlangengrab steht auf Platz 13:
Ich fühle mich bestätigt.
Bestätigt darin, dass die Fantasy-Abenteuergeschichte mit Weltumsegelung und heroischen Aufgaben einer breiten Leserschaft Freude macht.
Bestätigt in den Wagnissen, die wir mit unseren Figuren, den langen Prologen, dem starken Umfang der Einzelbände eingegangen sind.
Vor allem bestätigt in der Einschätzung, dass wir die besten Fans der Welt haben.
Ich verstehe das als Ansporn, mich weiter nach Kräften in die Riemen zu legen, um Schulter an Schulter mit meinem Freund und Kollegen Bernhard Hennen weitere Länder Aventuriens zu entdecken und weitere heldenhafte Questen zu schildern, unsere Protagonisten zu begleiten und Ihnen – so gut wir das vermögen – weitere schöne Lesestunden zu bereiten.
Ich bedanke mich – heute fühle mich, als wäre ich König der Meere geworden, das wohl!
Robert Corvus