Epistula Corvi XLVIII
Liebe Leserinnen und Leser,
in den vergangenen Jahren hatte ich viel zu tun, was man auch an der Zahl der Publikationen sieht, auf denen mein Name steht. Sowohl PERRY RHODAN als auch Die Phileasson-Saga sind umfangreiche Projekte, hinzu kommen weitere Aktivitäten von Soloromanen wie Sternenbrücke bis zum Schattenherren-Crowdfunding.
Im Januar war noch einmal eine Menge zu tun. In diesem Monat habe ich gemerkt, dass der Tank sich geleert hatte – meine Schreibleistung pro Tag fiel auf die Hälfte des Gewohnten ab (bei gleichen Arbeitsstunden).
Aber ich hatte ja bereits im Herbst den Entschluss gefasst, das Ende der Arbeiten an Die Phileasson-Saga für eine Erholungs- und Orientierungspause zu nutzen. In diese gleite ich nun hinein. Von sieben Vorhaben, die zum Jahreswechsel offen waren, sind fünf erledigt, und die verbliebenen beiden werden mir nur noch wenig Aufwand abverlangen.
Bewusst bin ich keine weiteren (Schreib-)Verpflichtungen eingegangen, und auch bei RHODAN habe ich darum gebeten, zunächst bei der Verteilung der Exposés ausgelassen zu werden. Das bedeutet: Im April werde ich tatsächlich frei haben und mich bei warmem Wetter erholen. Sicher werde ich dabei auch über das Schreiben nachdenken – aber ohne jeden Druck. Darauf freue ich mich.
Was war
Ohne den Computer läuft in meiner Schriftstellerei gar nichts. Dieser Gehilfe bereitete mir um den Jahreswechsel einigen Kummer, denn eine Festplatte hatte einen Hardwarefehler. Der steigerte sich rasch, weswegen ich einige Daten nicht mehr retten konnte. Glücklicherweise waren meine Texte nicht darunter, aber mein Bestand an Urlaubsfotos ist gesunken.
So ein Erlebnis rückt das Thema Datensicherung ins Bewusstsein. Nachdem die Austausch-Festplatte eingebaut ist, läuft auf meinem Rechner nun ein RAID, was bedeutet, dass alle Daten parallel auf zwei physischen Platten abgelegt werden. Im Zuge dieser Einrichtung habe ich insgesamt meine Ablagestruktur verändert. Summa Summarum ist mein Rechner nun nicht nur sicherer, sondern auch ordentlicher als je zuvor.
Ich konnte mich wieder einer Beschäftigung widmen, die bei mir lange zu kurz kam: dem Lesen. Insbesondere sind dadurch zwei Videobesprechungen zu Gewinnerromanen des Kurd-Laßwitz-Preises entstanden – das sind bereits mehr, als ich insgesamt in 2022 geschafft habe. Autor ist jeweils Andreas Eschbach. 2010 gewann er mit Ein König für Deutschland und 2012 mit Herr aller Dinge:
Mein schriftstellerisches Werk mit der bislang größten Verbreitung ist PERRY RHODAN Nr. 3200: Mission MAGELLAN (eine Geschichte, die mit 3201: Die Vollkommenen einen Doppelband bildet). Nicht nur deswegen, sondern auch wegen der internen Wirkung auf den Serienkosmos ist dieser Heftroman für mich bedeutsam. Zur Feier des Anlasses gab es eine kleine Lesetour durch Bielefeld, Bochum, Wuppertal und Köln, ergänzt durch einen Auftritt beim Radio Freies Ertrus. Das war ein schönes Erlebnis.
Über den Jahreswechsel und im Januar gab es für mich viel zu schreiben. Von der Science-Fiction-Kurzgeschichte Der Ascheweg hoffe ich, dass sie Aufnahme in eine bestimmte Themenanthologie findet. Gemeinsam mit einer Kollegin habe ich zudem eine STELLARIS-Kurzgeschichte verfasst (wobei ich auslastungsbedingt den kleineren Teil beigesteuert habe – aber sie ist insgesamt sehr unterhaltsam geworden, wie uns bestätigt wurde). Wann sie erscheinen kann, ist noch unklar, aber die Zusage haben wir bereits.
Bei PERRY RHODAN konnte ich mit Griff nach den Sternen (Band 3217) eine gefühlvolle Geschichte umsetzen. Deswegen hat sie bei mir den augenzwinkernden Arbeitstitel PERRY RHOMANCE – PILOTFOLGE. Sie wird im April erscheinen.
Was ist
Aktuell im Zeitschriftenhandel findet man PERRY RHODAN 3211 Hüter der Schönheit, den ich gemeinsam mit Verena Themsen verfasst habe. Wie bei der Technikexpertin des Teams (im Hauptberuf ist sie Physikerin) nicht anders zu erwarten, gab es interessante Diskussionen über Triebwerke, Schirmsysteme, Roboter und was das Perryversum ansonsten noch ausmacht, aber auch um die Auswirkungen einer starken Achsenneigung bei einem Planeten.
Ende der Woche wird Band 3212 Die Zufallsschlacht in den Kiosken zu haben sein. Das ist die direkte Weiterführung der Geschichte, auch wenn ich diesen Band allein geschrieben habe.
Am Donnerstag, 9. März 2023, werde ich Verena in meinem Twitchstream begrüßen. Dort wird sie uns sicher von der Exposéarbeit bei PERRY RHODAN berichten – vor allem, wenn Ihr die richtigen Fragen stellt … Das könnt Ihr über den Textchat tun, für den Ihr ein Login auf der Plattform Twitch benötigt. Zuschauen kann man auch ohne Login direkt über den Webbrowser.
Das Romanprojekt an der Uni Münster, das ich als Gastdozent begleiten durfte, ist, was den Text angeht, abgeschlossen. Es gibt auch schon ein Titelbild. Nun werden die letzten Arbeiten erledigt, die mit der Veröffentlichung zu tun haben, wobei ich nur noch eine geringe, beratende Rolle spiele. Die Premierenlesung wird vermutlich im Mai 2023 stattfinden, selbstverständlich in Münster. Ich werde den Termin in der Übersicht auf meiner Webseite eintragen, sobald er fixiert ist.
Bei König der Meere, der Abschlussband von Die Phileasson-Saga, fährt das Drachenboot unter vollem Segel. Bernhard hat den Prolog geschrieben, wir haben ihn besprochen und das Fachlektorat hat seine Anmerkungen gemacht. Dieser Teil ist damit bereit für das Hauptlektorat. Mit 150 Normseiten ist er der längste Prolog der Reihe (eigentlich handelt es sich um vorgeschaltete Novellen).
Der Band insgesamt wird aber nach unserer Einschätzung nicht der dickste werden. Der Phileassonstrang hat etwa 450 Normseiten; Bernhard und ich polieren ihn gerade. Zusammen mit dem Prolog also 600 Normseiten, und der Beornstrang, den Bernhard verfasst, wird wahrscheinlich keine 400 Seiten bekommen – was notwendig wäre, um den Umfang von Nebelinseln einzuholen. Entscheidend ist ohnehin, dass es ein würdiges Finale wird. Ob uns das gelingt, wird die Leserschaft im Herbst beurteilen können.
In der Welt der Science-Fiction-Preise laufen gerade die Nominierungsrunden.
Ich koordiniere die deutschen Nominierungen für die ESFS-Awards. Dazu wurde eine öffentliche Abstimmung in einem Forum durchgeführt, ich habe die Nominierten kontaktiert und die Nominierungen offiziell eingereicht. Aktuell läuft die Prüfung, ob alle zugelassen werden können.
Beim Kurd-Laßwitz-Preis sollen im März die Nominierungen bekannt gegeben werden – man darf also gespannt sein.
Beim Deutschen Science Fiction Preis dürfte es ebenfalls bald so weit sein. Hier gab es besonders intensive Diskussionen darüber, ob und welche PERRY-RHODAN-Geschichten unter welchen Voraussetzungen wählbar sind oder sein sollten. Auch wenn diese Diskussionen durchaus kräftezehrend waren, habe ich den Eindruck, dass positive Bewegung in der Sache ist. Allerdings werden sich einige Aspekte davon erst 2024 auswirken können.
Was wird
Unerwartet viele Termine stehen an – aktuell etwa 15 zwischen Mai und November 2023. Ich konnte noch nicht alle eintragen, weil der genaue Tag noch nicht in allen Fällen feststeht. Sobald etwas fixiert wird, trage ich es in meiner Terminliste ein.
Ein besonderes Event wird vom 3. – 13. Mai in meiner Heimatstadt stattfinden: das erste Kölner Fantasy-Lesefestival. An acht Tagen gibt es jeweils zwei Lesungen. Das hat die Domstadt noch nicht gesehen!
Ebenfalls im Mai wird die Fantasy Basel stattfinden – mein erster Auftritt als Autor in der Schweiz. Zwischen den Programmpunkten werdet Ihr mich am Stand von PERRY RHODAN treffen.
Gemeinsam mit RHODAN werde ich auch auf der FedCon in Bonn sein – was dazu führt, dass Ihr mich in sage und schreibe sechs Programmpunkten treffen könnt, wenn Ihr mögt!
Aber das alles ist erst im Mai.
Im März werden Bernhard und ich König der Meere in den Hafen (also ins Lektorat) steuern.
Im April werde ich Urlaub machen.
Und im Mai werde ich neue Dinge angehen. Welche, weiß ich selbst noch nicht.
Ich hoffe, Ihr habt ebenfalls eine schöne Zeit vor Euch. Wenn Euch meine Bücher dabei ein paar Mußestunden schenken können, freut mich das.
Robert Corvus – Bernard Craw