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Epistula Corvi XIX


Liebe Leserinnen und Leser,


die Weihnachtsfeiertage und der Jahreswechsel nahen. Die meisten von uns haben zu dieser Zeit ein wenig frei und finden ein bisschen Muße, die im restlichen Jahr vielleicht manchmal fehlt. Familie und Freunde bekommen die Aufmerksamkeit, die ihnen zusteht. Und manche schlagen an diesen dunklen leisen Abenden auch mal ein Buch auf.

Egal ob Sie meine Arbeit schon längere Zeit verfolgen – meine erste Epistula Corvi habe ich vor drei Jahren verschickt – oder erst kürzlich auf mich aufmerksam geworden sind: Ich bedanke mich für Ihr Interesse und wünsche Ihnen, dass Sie in den vor uns liegenden Tagen Freude und Erholung finden.

Was war

Das Lektorat zu Das Imago-Projekt ist abgeschlossen. Der Roman spielt im selben Universum wie Feuer der Leere, das beim Schreiben mein bisher anstrengendstes Buch gewesen ist. Bei Das Imago-Projekt lief es glatter, was mich zunächst skeptisch machte. Nach der Bestätigung durch Vorlektorat und Lektorat bin ich nun aber zuversichtlich, dass ich nichts Wesentliches übersehen habe und die Geschichte funktioniert.

Das Imago-Projekt

Es geht übrigens darum, wie die letzten Menschen auf ihren Raumschiffen irgendwo im Licht eines fernen Sterns auf eine Zivilisation treffen, die so fremd ist, dass sie sie zunächst gar nicht erkennen. In mancherlei Hinsicht ist sie der Menschheit überlegen – aber in anderer auch radikal eingeschränkt. Man kann Das Imago-Projekt also durchaus als Erstkontaktgeschichte lesen.

Aber die Erforschung der fremden Intelligenz ist nicht der einzige Schwerpunkt. Dieses Mal hat mich besonders eine Figur fasziniert, die nicht an Eroberungen und auch nicht an wissenschaftlicher Erkenntnis interessiert ist – sondern an Frieden. Eine Idealistin, aber eine mit realistischen Erwartungen. Während ich das in diesem Newsletter schreibe, fällt mir gerade auf, dass Das Imago-Projekt damit durchaus etwas Weihnachtliches hat …

Erscheinen wird der Roman aber erst im April, und zwar im Piper Verlag.

Was ist

Weihnachten ist ein Termin, bei dem man sich gern vornimmt: »Bis dahin möchte ich fertig sein!« Das ging auch Bernhard Hennen und mir mit unserer Arbeit an Die Phileasson V: Schlangengrab so. Es hat nicht ganz so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben. Zum Teil – und das wird die Fans freuen – liegt das daran, dass wir mal wieder so viele interessante Motive gefunden haben, dass der Roman Überlänge haben wird. Immerhin dürfen unsere Kapitäne endlich zurück aufs Meer … Und wir erzählen, wie sich Beorn seinen Kampfnamen verdiente … Und wir besuchen Aventuriens größte, schönste und vielleicht auch gefährlichste Insel …

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SCHLANGENGRAB

So dick wie bei Silberflamme ist das Manuskript zwar nicht, aber den Umfang von Die Wölfin wird es am Ende wohl erreichen. Das bedeutet natürlich auch für alle, die mit uns »mitgehangen und mitgefangen« sind, mehr Arbeit: die Fachlektoren bei Ulisses, das Heyne-Lektorat, Setzer und Korrektoren … Aber am Ende geht es uns allen nur um ein Ziel: das zufriedene Lächeln auf den Lippen der Leserinnen und Leser. Dafür gehen wir auch ein paar Extrameilen – und wenn es zwischen den Jahren sein muss …

Inzwischen glaube ich auch, dass wir bei den geplanten zwölf Bänden kein einziges Mal im Rahmen der vertraglich vereinbarten vierhundert Normseiten bleiben werden. Ein »normal dickes Fantasybuch« ist eben im Vergleich zu dem, was wir bei der Phileasson-Saga bislang vorgelegt haben, eher dünn. Falls wir doch diesen Umfang abgäben, würden wir wohl viele dort draußen enttäuschen …

Leider konnten wir eine andere Enttäuschung im Phileasson-Umfeld nicht vermeiden. Eisnächte, der erste Band der Deluxe-Ausgabe, der die Romane Nordwärts und Himmelsturm umfasst, ist zwar kurz vor Weihnachten aus der Druckerei gekommen. Damit hätte er beinahe unter dem Christbaum liegen können. Ich war auch sofort schwer begeistert von diesem Folianten, und ich bin es noch immer. Aber leider mussten wir dann doch noch eine Kleinigkeit entdecken, die nicht so ist, wie sie sein soll und wie sie versprochen war. Es ist wirklich ein Kleinigkeit. Es geht nicht um den Text, der extra für diese Ausgabe noch einmal komplett durchgesehen wurde (von mir selbst, übrigens – dadurch konnte ich mir auch Notizen machen, um in den Folgebänden keine offenen Enden zu übersehen). Auch nicht um Tokalas wunderschöne Illustrationen. Also: Die Substanz steht, im Grunde ist die Arbeit getan – und doch ist ein kleiner Fehler unterlaufen. Da es sich um eine Deluxe-Ausgabe handelt, besteht der Verlag Ulisses darauf, dass dieses Bich absolut perfekt ist – nicht 99,98 Prozent perfekt. Und deswegen drehen die Bücher jetzt noch eine Extrarunde …

Immerhin kann man sie in der Leinen-Variante aber schon bestellen.


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Bei PERRY RHODAN musste ich in der letzten Epistula Corvi noch vermelden, dass es in nächster Zeit keinen freien Slot für einen Beitrag von mir gäbe. Nun, nichts ist so überholt wie die Neuigkeit von gestern. Ich kann für einen verhinderten Kollegen einspringen, und so wird es schon bald wieder einen PERRY-RHODAN-Heftroman von mir geben. Ich habe bereits das Exposé und die Romane erhalten, die ich zur Recherche verwenden kann. Vermutlich werde ich noch dieses Jahr mit dem Schreiben beginnen, denn mein Abgabetermin liegt im Januar.

Ich denke, ich darf verraten, dass eine Hauptfigur meines Romans mir ein wenig ähnlich sieht. Zumindest habe ich auf einigen Conventions mit dieser Behauptung kokettiert, und mir hat niemand widersprochen. Nun ja, jedenfalls nicht energisch.


Ich freue mich jedes Mal auf die Live-Schreibzeichen, die ich am zweiten und vierten Mittwoch im Monat auf YouTube mache. Dabei kann ich mich mit meinem Publikum »unterhalten«, was konkret bedeutet, dass im Chat Fragen gestellt werden, die ich dann live im Video beantworte.

Am 27. Dezember ist wieder ein solcher Termin, und da er zwischen den Jahren liegt, nutzen wir ihn für etwas Besonderes: eine Wunschlesung. Bis zum zweiten Weihnachtstag darf jeder mit abstimmen, aus welchem von drei vorgeschlagenen Büchern ich vortragen soll.

Was wird

Die erwähnte Wunschlesung wird am Mittwoch, 27. Dezember, um 1930 Uhr stattfinden. Wenn Sie sich bei YouTube einloggen, können wir im Anschluss noch ein wenig über den Chat plaudern. Natürlich können Sie die Lesung auch im Nachgang noch als Video anschauen:


Den Januar werde ich im Schwerpunkt mit PERRY RHODAN verbringen, denke ich. Ich freue mich darauf, dem gigantischen Gemälde der größten Serie der Welt einen weiteren Pinselstrich hinzuzufügen. Das wird auch einigen Austausch im Autorenteam beinhalten, denn mein Beitrag ist in mehrere Episoden eingebunden, die mit den gleichen Hauptfiguren und/oder Schauplätzen arbeiten, und wir streben natürlich eine konsistente Schilderung an.


Der zweite Fokus des Januar wird auf Überarbeitungen liegen. Phileasson V ist da zu nennen, aber auch die letzte Durchsicht von Das Imago-Projekt, das voraussichtlich Mitte des Monats aus dem Satz kommen wird. Dabei freue ich mich darauf, erneut mit Catrin Abert zusammenzuarbeiten. Sie war bis zum vergangenen Sommer meine Agentin und ist nun als Assistentin bei Piper Fantasy tätig, sodass sie die Kommunikation zwischen Autor und Herstellung übernimmt.


Bei Piper wirft auch mein neues Fantasyprojekt bereits seine Schatten voraus, wir haben schon Katalogtexte und Titelbildideen abgesprochen. Das ist für meine Verhältnisse ungewöhnlich früh, weil der Erscheinungstermin erst Anfang 2019 (nicht 2018) liegt.


Das bedeutet auch, dass ich mit diesem Manuskript reichlich Zeit habe. Natürlich steht noch Phileasson VI an, aber da sieht es ebenfalls recht komfortabel aus, weil ich einen Gutteil meines Handlungsstrangs bereits geschrieben habe. Und auch was Lesungen und Schreibworkshops angeht, sehen Januar und Februar für mich geruhsam aus. Informationen zu Terminen finden sich übrigens immer aktuell auf meiner Webseite.


Summa summarum erwarte ich, dass ich im Februar ein wenig ausspannen kann – um dann mit frischer Energie in neue oder auch bereits bekannte Welten aufzubrechen. Wenn ich dabei Ihr Reiseführer sein darf, weil Sie mir in meine Romane folgen möchten, wird mich das freuen.



Robert CorvusBernard Craw




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